Das gängigste Format ist VHS. Doch es gibt eine Vielzahl weiterer Video Formate, die sich ausnahmslos dazu eignen, sie auf DVD oder MP4 übertragen zu lassen. Hier ein Überblick:
Video-Format |
Eigenschaften |
Preis pro Kassette |
VHS |
- Üblichstes Format
- Kassetten bis zu 5 Stunden Laufzeit, mit Longplay bis zu 10 Stunden
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ab 7,49 € |
S-VHS |
- Breiteres Magnetband mit deutlich feinerer Auflösung
- Bessere Bildqualität durch Trennung von Video- und Farbsignal
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ab 14,99 € |
VHS-C |
- Deutlich handlicher als VHS und somit für Camcorder geeignet
- Kurze Laufzeit (30 min.)
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ab 7,49 € |
S-VHS-C |
- Kompakte Abmessungen, aber Bildqualität wie bei S-VHS
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ab 14,99 € |
Video 2000 |
- Beidseitig bespielbare Kassetten
- Ebenfalls erfolglos wegen reparaturanfälliger Rekorder
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ab 14,99 € |
U-matic |
- Weltweit erstes Videoformat
- Relativ teuer, aber hohe Bildqualität
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ab 24,99 € |
Betamax |
- Scharfes Bild, effiziente Ausnutzung des Magnetbandes
- Setzte sich wegen zögerlicher Lizenzvergabe nicht durch
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ab 14,99 € |
Video 8 |
- Kompaktes Format (wie Audio-Kassette)
- Kameras wurden deutlich handlicher
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ab 11,49 € |
Hi8 |
- Optisch wie Video 8
- Deutlich höhere Bildqualität, da Farbe, Helligkeit und Ton getrennt voneinander aufgezeichnet werden
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ab 11,49 € |
MiniDV |
- Frühes Digital-Format
- Äußerst kompakt und sehr erfolgreich
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ab 7,49 € |
Digital8 |
- Optik und Bänder wie bei Hi8
- Aufzeichnung nach DV-Verfahren
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ab 11,49 € |
VHS und Nebenformate
VHS ist das gängigste unter den verschiedenen Video Formaten. Im Gehäuse der VHS Kassette befinden sich zwei Spulen mit Magnetband. Zum Schutz des empfindlichen Bandes war die VHS Kassette mit einer beweglichen Klappe ausgestattet.
Erweiterte Laufzeiten
Bis die VHS Kassette 2008 vom Markt genommen wurde, waren diverse Ausführungen mit verschiedenen Spieldauern entwickelt. Die Laufzeit variiert noch einmal mit unterschiedlichen Aufnahme- und Wiedergabegeschwindigkeiten: im Longplay-Modus (LP) ist die Abspieldauer etwa doppelt so lang wie im Standard-Modus (SP), dafür ist die Bildqualität niedriger. Hier eine Übersicht:
Band-Beschriftung |
Laufzeit SP |
Laufzeit LP |
E-120 |
2h |
4h |
E-180 |
3h |
6h |
E-240 |
4h |
8h |
E-300 |
5h |
10h |
Aufschlüsselung der häufigsten Kassettentypen
Der Großteil der Videokassetten stammt von den Herstellern BASF, TDK, Fuji, Kodak und JVC. Auf der Hülle der Kassette befindet sich zudem meist eine Zahl mit vorangestelltem Buchstaben. Die Zahl steht für die maximale Spieldauer der jeweiligen Kassette im normalen Standard-Play Modus (SP). Der Buchstabe hingegen kennzeichnet die Fernsehnorm der Kassette. So steht ein „E“ für die Fernsehnorm PAL und ein „T“ für NTSC. Oftmals befindet sich auf der Hülle noch eine herstellereigene Bezeichnung wie „EQ“ (Extra Quality), „HS“ (High Standard), „HQ“ (High Quality), „Super High Grade“ oder „ER“ (Excellent Resolution).
Typische Bezeichnungen der Kassetten sind:
JVC E-180 ER
BASF E-180 Super High Grade
BASF E-240 Extra Quality
TDK TVR 180
TDK TVR 240
Fuji HQ E-180
Fuji HQ E-240
Kodak HS E-180
Kodak HS E-240
Ergänzend zur Standard VHS hat JVC weitere VHS Formate entwickelt:
Das S-VHS Format
Das S vor dem VHS steht für „Super“ – mit gutem Grund: Durch ein breiteres Magnetband liefert die S-VHS eine deutlich feinere Auflösung. Außerdem sorgte eine Trennung des Videosignals vom Farbsignal für eine bessere Bildqualität.
Das VHS-C Format
Die VHS-C („Video Home System Compact“) hat ungefähr die Grundfläche einer Audio Kassette, ist aber beinahe doppelt so dick. Aufgrund des kompakten Formats haben VHS-C mit 30 Minuten bis einer Stunde eine relativ kurze Laufzeit.

Das S-VHS-C Format
Die S-VHS-C Kassette ist eine optimierte Version der VHS-C. Die Abkürzung steht für „Super Video Home System Compact“. Sie verbindet die kompakten Abmessungen mit der Bildqualität der S-VHS Kassette. Die Laufzeit beträgt 30 bis 60 Minuten.
Das VCR Format
VCR Kassetten sind in etwa so groß wie eine CD, aber wesentlich dicker. Das liegt vor allem daran, dass bei der VCR die Spulen übereinander liegen. VCR Kassetten waren mit Laufzeiten zwischen 30 Minuten und drei Stunden erhältlich. Als letztes VCR Format kam Ende der 1970er Jahre SVR (“Super Video Recording”) auf den Markt. Die Laufzeit der Kassetten betrug fünf Stunden.
Video 2000
Die Video 2000 Kassette ähnelt einer klassischen Audio Kassette, hat aber die Abmessungen einer VHS und kann von beiden Seiten bespielt werden. Das war ein deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Formaten. Dennoch konnte sich Video 2000 nicht langfristig etablieren. Unter anderem lag dies daran, dass die Recorder zu Anfang erhebliche Mängel aufwiesen und sehr reparaturanfällig waren.
U-matic
Die U-matic war die erste Videokassette weltweit, als sie 1968 von Sony auf dem japanischen Markt eingeführt wurde. Eine U-matic Kassette misst 22x14x3 cm. Durch diese unpraktischen Abmessungen und den hohen Anschaffungspreis hatte es die U-matic schwer, sich im Konsumentenmarkt durchzusetzen. Im semi-professionellen Bereich war sie jedoch wegen ihrer hohen Bildqualität durchaus erfolgreich.
Betamax
Betamax war mit Lauflängen von 30 bis 215 Minuten erhältlich. Die Abmessungen waren etwas handlicher als bei einer VHS Kassette, das Bild war schärfer, und der Verbrauch an Bandmaterial pro Spielzeit etwa 20 % niedriger.
Die Video 8 Kassette
1985 war die Technik so weit fortgeschritten, dass Sony und Polaroid ein Kompaktformat vorstellen konnten: Video8. Die Abmessungen der Kassetten ähneln denen einer Audio Kassette. Video8 Kassetten haben Laufzeiten zwischen 30 Minuten und drei Stunden.
Das Hi8 Format
Als technisch deutlich weiterentwickelter Nachfolger des Video8-Formates erschien 1989 die Hi8 Kassette. Optisch unterscheidet sich die Hi8 Kassette nicht von der Vorgängerin. Der technische Clou war, dass Farbe, Helligkeit und Ton getrennt voneinander aufgezeichnet wurden, was zu deutlich höherer Bildqualität führte. Die Lauflänge der Hi8 beträgt 90 Minuten. Sie kann im Longplay-Modus verdoppelt werden.
MiniDV
Die Mini-DV funktionierte mit digitaler Technik und kam mit deutlich weniger Speicherkapazität aus als Formate mit analoger Technik. Die Mini-DV ist kaum größer als eine Streichholzschachtel und kostengünstig. Die Laufzeiten betrugen zwischen 60 und 90 Minuten, die mit dem Longplay-Modus noch einmal auf 90 bzw. 120 Minuten verlängert werden können.
Das Digital8 Format
Digital8 wurde ab 1999 von Sony angeboten und verband die Eigenschaften der Hi8 mit denen der Mini-DV. Digital8 verwendet die gleichen Bänder wie Hi8, auch optisch hebt sich Digital8 nicht vom Vorgängerformat ab. Die Aufzeichnung funktioniert jedoch nach dem DV-Verfahren. Die Laufzeit der Digital8 beträgt standardmäßig 60 Minuten.
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